Er hat nie Fußball gespielt ...

Andre Villas-Boas ist ein seltsamer Trainerfall. Der Portugiese hat nie Fußball gespielt, da er als Kind zufällig im selben Viertel wie der legendäre Sir Bobby Robson lebte und sich seitdem mit dem Virus infiziert hat. Er gehörte schon in jungen Jahren zum Trainerstab von Jose Mourinho und übernahm 2009 im Alter von nur 32 Jahren die Leitung seiner ersten Mannschaft. Innerhalb weniger Monate „röstete“ seine Arbeit bei Academica die Verantwortlichen von Porto, die ihm im Juni 2010 einen Vertrag anboten. Es folgten 12 Traummonate, in denen Villas-Boas mit den „Drachen“ vier Titel gewann, nämlich die Liga ( ungeschlagen), den Pokal, den portugiesischen Superpokal und die Europa League!

Sein enormer Erfolg öffnete die Tür für Chelsea, dessen Leute in ihm den neuen Mourinho sahen. Doch dann begannen die Probleme. Die Portugiesen hatten in London Probleme und verließen den Verein im März als Fünfter der Premier League. Der Rest ist sicherlich Geschichte, denn unter der Führung von Roberto Di Matteo gewannen die „Blues“ die Champions League!

Villas-Boas kehrte bald nach London zurück, um Tottenham zu leiten. Dort blieb er anderthalb Jahre, da die Mannschaft nach einer relativ erfolgreichen ersten Saison ohne Gareth Bale (der zu Real Madrid wechselte) nicht mehr dasselbe war. Nächste Station sind Russland und Zenit, mit denen der iberische Trainer eine Meisterschaft, einen Pokal und einen russischen Superpokal gewann. Zwischen 2016 und 2017 war er für Shanghai SIPG in China, mit dem er keinen Titel gewann, aber den Grundstein für das Team legte, das 2018 die Meisterschaft gewinnen würde.

Und so kommen wir zum Zweck dieses Textes. Letzte Station in der Karriere des mittlerweile 43-jährigen Trainers war Marseille, das ihm im Mai 2019 die Schlüssel übergab und ihn nach seinem Engagement im Motorsport wieder an die Arbeit brachte. Villas-Boas führte Marseille auf den zweiten Platz in der Ligue 2, zumindest bis die Saison wegen des Coronavirus unterbrochen wurde. Der endgültige Ausschluss führte Marseille zum ersten Mal seit sieben Jahren wieder in die Champions League, doch die großen finanziellen Probleme des Vereins ließen ihn über einen Abschied nachdenken, insbesondere nach der Absetzung des Sportdirektors Anthony Thubithareta. Am Ende überzeugten ihn die tollen Reaktionen der Fans, noch das zweite Vertragsjahr zu bleiben und darauf zu hoffen, dass das Management nicht die Hälfte der Startelf verkauft, um finanziell auszusteigen...

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